Verfasser: Gott
Schreiber: Paulus
Thema: Die Erfahrung des Gläubigen
Datum der Niederschrift: ca. 60 n. Chr.



DER BRIEF AN DIE PHILIPPER. einer der Briefe des Paulus aus dem Gefängnis wurde in Rom geschrieben. 

In Philipp!, das der Apostel auf seiner zweiten Missionsreise besuchte (Apg 16, 12), wurden Lydia und der Kerkermeister zu Philippi und seine Familie zu Christus bekehrt (Apg 16. 14-34).

Nach einigen Jahren war die Gemeinde gut aufgebaut, wie wir aus der Anrede entnehmen können, die «Bischöfe (Älteste] und Diener [Diakone]» einschließt (1,1).

Die Veranlassung zu dem Brief war die Bestätigung des Empfangs einer Geldgabe, die dem Apostel von der Gemeinde in Philippi durch Epaphroditus. der ein Glied dieser Gemeinde war (4,10-18), überbracht worden war. Es ist ein liebevoller Brief an eine Schar von Gläubigen, die dem Herzen des Apostels Paulus besonders nahe standen (2. Kor. 8. 1-6). Es ist verhältnismässig wenig vom Lehrirrtum die Rede.



Der Schlüsselvers ist «Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn» (1, 21).


Paulus war der Gefangene Neros, aber der Brief redet von Triumph, die Worte «Freude» und «freuen» kommen häufig vor (1,4.18.25.26; 2,2.28: 3,1: 4,1.4.10).

Die wahre Erfahrung des Gläubigen ist die Auswirkung des Lebens, des Wesens und der Gesinnung Christi, der in uns lebt 1,6.11: 2,5.13), was auch immer unsere Verhältnisse sein mögen. Der Höhepunkt des Philipperbriefes sind die Verse 2, 5-11. in denen uns die herrliche und tiefe Darstellung der Erniedrigung und Erhöhung unseres Herrn Jesus Christus gegeben wird.


Der Brief kann wie folgt eingeteilt werden:

Einleitung. 1, 1-7.

I. Christus, das Leben des Gläubigen: Freude trotz Leiden, 8,30.
II. Christus, das Vorbild des Gläubigen: Freude in niedrigem Dienst, 2,1-30.
III. Christus, der Inhalt des Glaubens, des Verlangens und der Erwartung des Gläubigen, 3,1-21.
IV. Christus, die Kraft des Gläubigen: Freude in Angst, 4,1-19.

Schluß, 4,20-23.


SCHLÜSSELWORT: «Alle».

SCHLÜSSELVERSE: Kapitel 1,1; 4,4.

BOTSCHAFT: Verwirklichung der christlichen Einheit. Freuet euch allezeit!

DER BRIEF:
  • 1. Dieser Brief sollte von Christen aus den Nationen mehr geschätzt werden, weil er an die erste europäische Gemeinde geschrieben wurde (Apostelg. 16, 9-40).
  • 2. Der Bischof von Durham nennt ihn einer der schönsten Teile des Buches Gottes». Obwohl er nicht eine der bemerkenswertesten oder tiefsten Schriften des Apostels ist, so ist er doch einer der lieblichsten Briefe Pauli. Er ist mehr in der Art einer brüderlichen Wertschätzung geschrieben, weil die Philipper alle andern Christen an hingebender Anhänglichkeit übertrafen. Durch diesen Brief erhalten wir einen tiefen Blick in das liebende Herz des Apostels.

BEMERKENSWERTE PUNKTE:
  • 1. Er enthält keine einzige Anführung aus dem Alten Testament.
  • 2. Die Worte «Freude» oder «sich freuen finden sich in jedem Kapitel: Kap. 1,4.18.25; 2,2.18; 3,1; 4,1.5.
  • 3. Beachte die öftere Wiederkehr der Worte Geist, Sinn, Gesinnung, eines Sinnes‘: Kap. 1,27; 2,2.3.5; 3,15.19; 4,2.7.
  • 4. Nur dreimal wird der Heilige Geist erwähnt, aber wie bedeutsam jedesmal:
    • 1.Darreichung des Geistes (Kap. 1,19).
    • 2.Gemeinschaft des Geistes (Kap. 2,1-2).
    • 3. Anbetung durch den Geist (Kap. 3,3).
  • 5. Dieser Brief wurde «der Bilanzbogen für die Jünger) genannt, denn hier zeigt der Apostel, was ein Jünger drangeben muss, aber auch, was er dagegen erlangt, das zu seinen Gunsten das Preisgegebene weit überwiegt (Kap. 3,4-14).

DIE GEMEINDE:

Die Versammlung zu Philippi war durch ihre Grossmut bekannt. Wiederholt hatte sie den Bedürfnissen des Apostels Paulus Rechnung getragen (Kap. 4, 15-16). Als sie von des Apostels Gefangenschaft in Rom hörten, sandten sie wieder Hilfe, und zwar durch die Hand des Epaphroditus (Kap. 4,10. 18), der jedoch bei seiner Ankunft durch ein Krankheit an den Rand des Todes gebracht worden war. Auf irgend welche Weise hatte die Nachricht von seiner Erkrankung Philippe erreicht, zur Bestürzung der Versammlung. Nach seiner Wiederherstellung war Paulus besorgt, die Philipper durch Epaphroditus‘ Sendung persönlich wieder zu beruhigen (Kap. 2,25-28). Paulus schrieb nun diesen Brief, dass jener ihn mitnehme.

GEGENSTAND:
  • 1. Der Gegenstand dieses Briefes war ein zweifacher. Zunächst, um ihnen für ihre edle Gabe zu danken, aber es war auch noch eine ernstere Ursache vorhanden. Durch Epaphroditus hatte der Apostel erfahren, dass dort Uneinigkeit war, die den Frieden und das Zeugnis der Gemeinde bedrohten.
  • 2. Beachte: Zwei Frauen, die womöglich in der Gemeinde ein gewisses Ansehen genossen, hatten sich gezankt (Kap. 4,2). Der Gegenstand des Zwistes wird uns nicht genannt, vielleicht waren es Lehrfragen oder aber auch Rivalität. Meistens führen solche Zwistigkeiten zu Parteiungen in den Versammlungen.
  • 3. Wie dem auch sei, der Apostel sucht die Einigkeit wieder herzustellen. Es ist markant zu sehen, wie er dies tut. Er hält den Frauen keine Strafpredigt. Er sucht ihnen den Herrn vorzustellen, der demütig, sanftmütig und langmütig war. Diese Tugenden sollten wir alle zur Schau tragen. Wie eindringlich ist die Mahnung zur Einigkeit! Wie weise war die Handlungsweise des Apostels! Sinne über folgende Verse nach: Kap. 1,27; 2,1-3; 3,15-16; 4,2.
  • 4. Der Heilige Geist wachte darüber, dass der Philipperbrief seinen Platz nach dem Epheserbrief fand. Dies ist bedeutungsvoll. Der Epheserbrief spricht von der Kirche als dem Leibe Christi und von der geheimnisvollen Einheit, die zwischen dem Haupte und den Gliedern besteht. Der Philipperbrief zeigt nun, wie diese Einheit in der praktischen Verwirklichung gebrochen oder aufrecht erhalten werden kann. Wie sehr sollten wir das in der jetzigen Zeit der Zerrissenheit des Volkes Gottes beachten!

GLIEDERUNG :

1. Gruss an Alle (Kap. 1,1-2)
  • Beachte, dass Paulus an alle Heiligen in Christo Jesu schreibt, die in Philippi sind.
2. Gebet für Alle (Kap. 1, 3-11)
  • 1. Des Apostels Gebet regt zu einem interessanten Studium an.
  • 2. Er betet für sie
    • a) mit Freude,
    • b) um mehr Liebe,
    • c) dass es nicht eine blinde Liebe sei,
    • d) um ein gesundes Urteil,
    • e) dass die Liebe aufrichtig sei,
    • f) dass sie mit Frucht erfüllt sein mögen.
3. Christus verherrlicht durch Pauli Gefangenschaft eine Ermunterung für Alle (Kap. 1, 12-30)
  • 1. Seine Gefangenschaft führte zur weitern Ausbreitung des Evangeliums
  • 2. Viele predigten aus unlautern Beweggründen.
  • 3. Des Apostels Liebe zum Herrn (Vers 21)
  • 4. Auch ihre Leiden würden den Herrn verherrlichen, vorausgesetzt, dass sie eins seien.
4. Christi Demut und Niedriggesinntheit ein Beispiel für alle (Kap. 2)
  • 1. Da der Stolz der Einheit Feind ist, stellt er die Niedriggesinntheit des Herrn ihnen als Beispiel zur Nachahmung vor (Verse 1-5).
  • 2. Des Herrn siebenfache Erniedrigung und Erhöhung (Verse 6-11)
  • 3. Die Wirkung davon sollte Demut und Niedriggesinntheit des Herzens und Geistes sein, das Heilmittel gegen geistlichen Hochmut.
5. Warnungen für Alle (Kap. 3)
  • 1. Vor bösen Arbeitern (Verse 1-3)
  • 2. Vor Selbstgerechtigkeit (Verse 4-6)
  • 3. Vor unbedingter, statt fortschreitender Vollkommenheit (Verse 7-14; vergl. damit Kap. 1, 6. 9; 2,12-13).
  • 4. Vor falschen Bekennern (Verse 15-19)
  • 5. Das himmlische Bürgertum steht im Gegensatz zum fleischlichen Streit (Verse 19-21).
6. Ermahnungen für Alle (Kap. 4,1-20)
  • 1. Eintracht (Verse 1-3)
  • 2. Freude (Vers 4)
  • 3. Selbstgericht (Vers 5)
  • 4. Friede Gottes (Verse 6-7)
  • 5. Was zu erwägen ist (Vers 8)
  • 6. Zufriedenheit und ihre Quelle (Verse 11-14)
  • 7. Überströmende Frucht (Verse 15-20).
7. Schluss: Grüsse von Allen und an Alle (Kap. 4, 21-23)

1. Jeder Heilige wird gegrüsst.
2. «
Alle Heiligen» senden Grüsse.
3. Heilige selbst in des Kaisers Hause.



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Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
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Antonino.S

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