Verfasser: Gott 
Schreiber: Paulus
Thema: Das Wiederkommen Christi
Datum der Niederschrift: ca. 51 n. Chr.


DER ERSTE BRIEF AN DIE THESSALONICHER, wurde von Paulus in Korinth geschrieben, kurz nach seiner Abreise von Thessalonich (Apg 17,1-10: 18,1); es war wahrscheinlich einer der ersten inspirierten Briefe des Paulus. Der Apostel hatte Thessalonich auf seiner zweiten Missionsreise besucht und hatte an drei aufeinanderfolgenden Sabbaten in der Synagoge gepredigt (Apg 17,1-9). Weil eine heftige Verfolgung ausgebrochen war, wurde er um seiner persönlichen Sicherheit willen fortgeschickt (Apg 17,5-10).

Die Veranlassung des ersten Thessalonicherbriefes war das Kommen des Timotheus, den Paulus von Athen aus nach Thessalonich gesandt hatte (3,1-2). Der gute Bericht, den Timotheus über den Glauben und die Liebe der Thessalonicher brachte und ihr zartes Gedenken an den Apostel veranlassten Paulus, diesen bewegenden und vertraulichen Brief zu schreiben, in dem er sie wegen ihrer Festigkeit lobt, sie an die Wahrheit erinnert, die er sie gelehrt hat, und Klarheit gibt in einigen Fragen, die sie über das Wieder kommen des Herrn hatten, wie Timotheus berichtet hatte.


Das Thema des Briefes ist vierfach:
es geht Paulus darum:

(1) die Neubekehrten in Thessalonich in den Grundwahrheiten zu befestigen, die sie schon gehört hatten:
(2) sie zu einem Leben in persönlicher Heiligkeit, zum Wohlgefallen des Herrn zu ermahnen:
(3) sie zu trösten bei dem Verlust derer, die gestorben waren: und
(4) sie zu unterweisen in ihrer eigenen Hoffnung auf die Wiederkunft des Herrn.

In je dem Kapitel, sowohl des 1. wie des 2. Thessalonicherbriefes, wird das Kommen des Herrn in besonderer Weise erwähnt.

Der Reichtum des Unterrichts des Paulus wird klar durch die Tatsache, daß der Apostel während eines Monats diese Gläubigen nicht nur zu Christus geführt hatte, sondern dass er sie auch in vielen grossen Lehren des Glaubens unterwiesen hatte (vgl. 1,4, Fussnote).


Der Brief kann folgendermaßen eingeteilt werden:

Einleitung, 1,1-4.

I. Die vorbildliche Gemeinde und die drei Zeitformen des christlichen Lebens, 1, 5-10.
II. Der vorbildliche Diener und seine Belohnung, 2.
III. Der vorbildliche Bruder und seine Heiligung, 3.
IV. Der vorbildliche Wandel und die Hoffnung des Gläubigen, 4.
V. Der vorbildliche Wandel und der Tag des Herrn, 5, 1-24.

Schluss, 5, 25-28.


(1,9) Die Zeitformen des christlichen Lebens, die hier angegeben werden, sind logisch und geben die wahre Reihenfolge der Erfahrung wieder.

Sie kommen auch in V. 3 vor.

Das «Werk des Glaubens» besteht darin,
«sich zu Gott zu wenden und von den Abgöttern zu trennen» (vgl. Joh. 6, 28-29):
die «Arbeit der Liebe» besteht darin, «zu dienen dem lebendigen und wahren Gott»;
und die «Geduld der Hoffnung» besteht darin,
«zu warten seines Sohnes vom Himmel» (vgl. Mt. 24,42; 25,13; Lk. 12,36-48; Apg 1,11: Phil. 3, 20-21).

Paulus wiederholt diese dreifache Reihenfolge in Tit. 2, 11-13.


Schlüsselvers: Kapitel 1,10.
Botschaft: Das Kommen des Herrn für die Seinen.


Der erste aller Briefe:

Der erste Thessalonicherbrief ist der erste von den Briefen des Apostels Paulus. Er wurde von Korinth aus geschrieben, wahrscheinlich ums Jahr 53.

Die Gemeinde:

Die Versammlung zu Thessalonich ist durch Paulus im Verlaufe seiner zweiten Missionsreise ins Leben gerufen worden (Apostelg. 17, 1—9), und zwar nach seinem denkwürdigen Besuch in Philippi. Obwohl Paulus nur kurze Zeit dort verbracht haben konnte, arbeitete er doch so eifrig und treu, dass nicht nur eine Gemeinde entstand, sondern dieselbe auch gefestigt wurde. Gleich dem geheilten Mann in Apostelg. 3,7—9 konnten diese Jungbekehrten auf die nur «langsam vorantastende» Führung verzichten: sie gingen bauend — so frisch voran und machten so rasche Fortschritte, dass der Apostel ihnen schon starke Speise vorsetzen konnte, nämlich die Belehrungen über
«
die Auserwählung» (Kap. 1,4),
«
den Heiligen Geist» (Vers 6), die
«
Dreieinigkeit» (Verse 1 und 6), das
«
Wieder kommen Christi» (Vers 10), die
«
Heiligung» (Kap. 4,1—3), alles Lehren, welche heute oft nur für die passend erachtet werden, welche schon lange auf dem Wege zum Himmel sind.

Zweck des Briefes:

1. Aus Kap. 3,6—8 ersehen wir, dass dieser erste Brief bei der Rückkehr des Timotheus aus Thessalonich geschrieben wurde; Paulus hatte ihn von Athen aus dorthin gesandt (Kap.3,1—2). Er war durch den Bericht von ihrem lieblichen und gesunden Zustand sehr ermuntert worden, aber er beeilte sich, einige irrige Ansichten zu berichtigen, die sie über das Kommen des Herrn hatten. So waren sie in Sorge über etliche Entschlafene, indem sie dachten, diese würden nun nicht an der Herrlichkeit der Wiederkunft des Herrn teilhaben; andere waren so vom Gedanken an die vielleicht nahe bevorstehende Ankunft des Herrn übernommen worden, dass sie aufgehört hatten zu arbeiten (Kap. 4,11—18).

2. Die Lehre von dem Kommen des Herrn für die Seinigen wurde Paulus in besonderer Weise geoffenbart
(Beachte: «im Worte des Herrn».)

Gliederung:

1. Die Belehrung im Lichte der Wiederkunft des Herrn: eine belebende Hoffnung für die Jungbekehrten (Kap. 1)

1. Gruss (Vers 1)

2. Danksagung (Verse 2—8) wegen
a) ihren Werken des Glaubens,
b) ihrer Bemühung der Liebe,
c) ihrem Ausharren der Hoffnung,
d) ihrer Auserwählung,
e) ihrer Annahme des Evangeliums,
f) ihrem edlen Vorbild,
g) ihrem Eifer in der Verkündigung des Wortes.


3. Bei ihrer Bekehrung (Verse 9—11)
a) wandten sie sich von den Götzenbildern ab,
b) um dem lebendigen Gott zu dienen und
c) Seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten.
Die Urgemeinde war also eine dienende und eine wartende.

2. Der Dienst im Lichte der Wiederkunft des Herrn: eine ermutigende Hoffnung für den treuen Diener (Kap. 2)

Eine beachtenswerte Zusammenstellung der Natur des Dienstes des Apostels Paulus:
1. Nicht vergeblich (Vers 1)
2. Freimütig trotz grossen Kampfes (Vers 2)
3. Frei und offen (Vers 3)
4. Nur zur Verherrlichung Gottes (Verse 4—6)
5. In zarter Weise (Verse 7—9)
6. Gestützt durch sein heiliges Leben (Verse 10—12)
7. Erfolgreich (Verse 13—18)
8. Seine grösste Belohnung bei der Ankunft des Herrn würde nächst dem Schauen des Herrn selbst die sein, zu sehen, wie die durch ihn Bekehrten
Teil an diesem grossen Ereignis haben werden (Verse 19—20).

3. Reinheit des Herzens und des Lebens im Lichte der Wiederkunft des Herrn: eine reinigende Hoffnung für den Gläubigen
(Kap. 3 bis Kap. 4,12)

1. Paulus’ Sorge (Kap. 3,1.4)
2. Paulus fühlte, er könnte nicht leben, wenn sie nicht feststehen würden (Vers 8).
3. Das Kommen des Herrn ein Ansporn
a) zur Heiligkeit (Vers 13)
b) zur Beständigkeit im Wandel (Kap. 4,1)
c) zur Reinheit (Kap. 4,3—8)
d) zur Bruderliebe (Kap. 4,9—10)
4. Die Erwartung Seiner glorreichen Wiederkunft darf nicht eine Veranlassung zu einem Leben des Müssiggangs und der Vernachlässigung unserer Pflichten sein.

4. Heimgang von Gläubigen im Lichte der Wiederkunft des Herrn: eine tröstliche Hoffnung für die Zurückgebliebenen
(Kap. 4,13—18)


1. Wie der Herr auferstanden ist, so werden auch die Entschlafenen in herrlichen Leibern auferstehen und mit Ihm vereinigt sein, wenn Er wiederkommt (Vers 14).
2. Sie werden bei Seiner Wiederkunft durch Seine Stimme auferweckt und zugleich werden die noch Lebenden verwandelt und beide zusammen dem Herrn entgegengerückt werden.


5. Wachsamkeit im Lichte der Wiederkunft des Herrn: eine Auf erstehungshoffnung für die entschlafenen Gläubigen (Kap. 5)

1. Das Kommen des Herrn wird für die Unbekehrten sein, «wie ein Dieb in der Nacht», d.h. schnell, plötzlich, unerwartet. Nicht aber für die, welche Ihn erwarten, denn wir sind «nicht in Finsternis» (Verse 1.4), und Er wird uns nicht überraschen, denn wir erwarten Ihn.
2. Dies erfordert Wachsamkeit.




Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
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Antonino.S

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