Verfasser: Gott 
Schreiber: Johannes
Thema: Gemeinschaft
Datum der Niederschrift: ca. 85 n. Chr.

DER ERSTE BRIEF DES JOHANNES erweist sich durch das Zeugnis des Inhalts und durch den Vergleich mit dem Johannesevangelium klar als von dem Apostel Johannes geschrieben.
 
Es ist ein Familienbrief, geschrieben von dem Vater an seine «Kindlein», die in der Welt sind. Vielleicht mit Ausnahme des Hohenliedes Salomos ist er am vertrautesten geschrieben von allen inspirierten Büchern.
 
Die Sünde eines Gläubigen wird wie die Beleidigung eines Kindes seinem Vater gegenüber angesehen und als eine Familienangelegenheit behandelt
(1,9;  2,1).


Die moralische Regierung des Weltalls wird dadurch nicht infrage gestellt.
 
Die Sünde des Kindes als Verletzung des Gesetzes wurde am Kreuz gutgemacht und «Jesus Christus, der Gerechte»,
ist jetzt der «Fürsprecher beim Vater».


Das Evangelium Johannes führt über die Schwelle des Vaterhauses: sein erster Brief macht uns dort heimisch.
 
Ein zartes Wort wird gebraucht für «Kinder» (von dem griechischen Wort teknia), eine Verkleinerungsform, die bedeutet Kindlein, eben Geborene.
 
Während Paulus sich mit der öffentlichen Stellung des Gläubigen als Sohn beschäftigt, denkt Johannes daran, wie nah der Gläubige dem Vater als Kind steht.

Der erste Johannesbrief kann folgendermassen eingeteilt werden:
 
Einleitung, 1, 1-2.

I. Die Kindlein und die Gemeinschaft, 1,3 - 2,11.
II. Die Kindlein und ihre Feinde, 2,12-27.
III. Die Kindlein und das Wiederkommen des Herrn, 2,28 - 3,3.
IV. Die Kindlein im Gegensatz zu den Kindern Satans, 3,4-24.
V. Die Kindlein und die falschen Lehrer, 4,1-6.
VI. Die Kindlein werden gestärkt und gewarnt, 4,7 - 5.19.
 
Schluss, 5,20-21.

1. Johannes-Abriss und Gliederung zur Bibel von Robert Lee.
Schlüsselworte: Wissen ErkennenGemeinschaft.
Botschaft: Das Leben der Gemeinschaft mit Gott, dessen Freude, dessen Sieg, dessen Sicherheit und Gewissheit.


Schreiber:

Der Brief wurde von dem betagten Apostel Johannes um das Jahr 90, wahrscheinlich zu Ephesus, geschrieben. Er wurde nicht an eine bestimmte Gemeinde oder Person gerichtet, sondern an alle Christen. (Siehe Kap. 2,12—14.)

Zweck:

1. Bald nach der Gründung der christlichen Kirche schlichen sich Irrlehren in die Kirche ein. Bekehrte aus dem Judentum und dem Heidentum suchten den christlichen Glauben mit den Theorien ihrer früheren Bekenntnisse zu durchdringen. Dies führte zu Ketzerei und Abfall, Die Sekte der Gnostiker, die zwar die Gottheit Jesu zugab, aber Seine Menschheit leugnete, hegte auch andere Irrtümer. Sie nannten sich selbst Gnostiker (d.h. Wissende), gebärdeten sich als die «Aristokratie der Weisheit», rühmten sich, allein die wahre Erkenntnis zu besitzen und sahen mitleidig und geringschätzig auf alle die herab, welche «altmodisch» genug waren, den apostolischen Glauben festzuhalten.

2. Zweifellos dachte Johannes an diese Irrlehre, als er den Brief schrieb,
a) In Kap. 1,1—2 stellt er die Menschheit Jesu Christi fest, indem er bestätigt, dass die Apostel Ihn nicht nur gehört, sondern auch gesehen und betastet hätten,

b) Er stellt die bloss, welche diese Menschheit leugneten (
Kap. 4,2-3).

c) Er betont mit Nachdruck, dass die Gnostiker keineswegs ein Monopol der Erkenntnis hätten, sondern dass der Christ, der wahrhaft Gläubige, eine Erkenntnis besässe, die nicht wie jene aus menschlichen Spekulationen abgeleitet sei, sondern aus göttlicher Offenbarung herstamme (
Kap. 1,5; 2,20.27). Die Worte «wissen», «erkennen» kommen an die dreissigmal in diesem Briefe vor.

Das Studium nach Gegenständen oder Stichwerten:

Diese Methode des Studiums ist wertvoll, indem sie uns hilft, die Lehre dieses Briefes zu erfassen. Nehmen wir z.B. die folgenden drei Gegenstände:

a) Liebe
1. Gottes Liebe zu Sündern (Kap. 4,9—10)
2. Das Ergebnis dieser Liebe ist Kindschaft (Kap. 3,1)
3. Warum wir einander lieben sollten (Kap. 4, 11 mit 3,11.23)
4. Was unsere Liebe beweist (Kap. 3,14)
5. Das Vorhandensein oder das Fehlen der Liebe ist der Unterschied zwischen den «Kindern Gottes» und den «Kindern des Teufels» (Kap. 3,10).
6. Warum wir Gott lieben (
Kap. 4,19)
7. Was Weltliebe beweist (Kap. 2,15)
8. In wem Gottes Liebe vollendet ist (Kap. 2,5)
9. Das Ergebnis der vollkommenen Liebe (Kap. 4,18)
10. Und die grosse Tatsache ist, dass Gott nicht nur «Licht» (Kap. 1,5) ist, sondern auch «Liebe» (Kap. 4,16).

b) Sünde
1. Ihre Allgemeinheit (Kap. 1,8.10)
2. Zwei Erklärungen, was Sünde ist (Kap. 3,4; 5,17)
3. Warum der Herr herabgekommen ist (Kap. 2,2; 3,5; 4,10)
4. Es gibt eine Reinigung von aller Sünde (Kap. 1,7)
5. Für die, welche sie bekennen (Kap. 1,9)
6. Wir können wissen, dass unsere Sünden vergeben sind (Kap. 2,12)
7. Wir müssen nicht immer wieder in Sünde fallen (Kap. 2,1; 3,8—9), wenn es dennoch geschieht, haben wir einen Sachwalter bei dem Vater (Kap. 2,1).
8. Das Geheimnis der Überwindung der Sünde ist «
in Ihm bleiben» (Kap. 3, 6) und «sich bewahren» (Kap. 5, 18).


c) Wiedergeburt
Ihre Ersichtlichkeit und Ergebnisse:
1. Nicht verharren in Sünde (Kap. 3,9)
2. Liebe (Kap. 4,7)
3. Glaube (Kap. 5,1)
4. Überwindet (Kap. 5,4)
5. Der Wiedergeborne wird bewahrt (Kap. 5,18)
6. Heiliges Leben (Kap. 2,29)


Johannes’ vier Begründungen

Johannes befasst sich in seinem Briefe mit vier Ergebnissen eines Lebens der Gemeinschaft mit Gott:
Ein Leben der Freude, des Sieges, der Bewahrung und Erkenntnis.

Gliederung:

1. Johannes schreibt: «dass eure Freude völlig sei» (Kap. 1,4)
Das Leben der Gemeinschaft ist ein Leben der Freude (Kap. 1)
1. Diese Christen, an welche Johannes schrieb, hatten Freude (Freude der Vergebung), aber er wünscht, dass sie zur Fülle der Freude (Freude der Gemeinschaft) gelangen möchten.

2. Er führt aus, dass die Fülle der Freude das Ergebnis der Gemeinschaft sei
a) mit dem Vater,
b) mit Jesum Christum,
c) mit unsern Glaubensgenossen.
 
3. Er bemerkt, dass diese enge und gesegnete Gemeinschaft bedingt wird
a) durch einen Wandel im Licht,
b) durch ein Bekenntnis der Sünde,
c) durch Vergebung und Reinigung von der Sünde.



2. Johannes schreibt; «auf dass ihr nicht sündigt» (Kap. 2,1)
Das Leben der Gemeinschaft ist ein Leben des Sieges (Kap. 2.1—17)
1. Das Leben der Gemeinschaft bedeutet Sieg, deshalb brauchen wir nicht in Knechtschaft der Sünde weiterzugehen, wir müssen nicht sündigen, aber leider können wir es (Vers 1).

2. Der Sachwalter bei dem Vater erhält unsere Gemeinschaft aufrecht. Beachte auch, dass die Sühnung keineswegs eine begrenzte ist (Vers 2).

3. Gemeinschaft bedeutet und hängt davon ab,
a) dass wir gehorchen (Verse 3—6)
b) dass wir nicht die Welt lieben (Verse 15—17)
c), sondern unsere Brüder (Verse 7—11)

3. Johannes schreibt: «Ich habe euch betreffs derer geschrieben, die euch verführen» (Kap. 2,26).
Das Leben der Gemeinschaft ist ein Leben der Bewahrung (Kap. 2,18 bis Kap. 4,6)
1. Irrlehrer waren schon damals am Werk (Kap. 2,18—19)
2. Aber die Gläubigen werden durch die Salbung von dem Heiligen, sicher bewahrt (Kap. 2,20—27).
3. Die Gnostiker redeten sehr viel, lebten aber nicht darnach, anders aber sollten die Christen leben (Kap. 3,2—24).
4. Warum die Welt uns hasst (Kap. 3,1)
5. Die Kennzeichen der falschen Lehrer (Kap. 4,1—6)



4. Johannes schreibt: «dass sie erkennen möchten».
Das Leben der Gemeinschaft ist ein Leben der Erkenntnis (Kap. 4,7 bis Kap.5,21)
1. Eine Erkenntnis, die auf dem Zeugnis des Wortes und des Geistes Gottes beruht.
2. Für das, was wir wissen und erkennen, betrachte die folgenden Stellen: Kap. 2,3.5.13.14.20.21.29;  Kap. 3,2.5.14.15.19.24;  Kap. 4,2.6.13.16; Kap. 5,2.13.15.18.19.20.



Im HERRN JESUS CHRISTUS, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
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Antonino. S

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